Ausbleibende Periode, unregelmässiger Zyklus

Keine Periode – kein Problem?

‚Ach Jungs, ihr lacht auch nur so lange über die Periode, bis sie ausbleibt.‘

Kennst auch du diesen Schreckensmoment, wenn du in deinen Kalender blickst und merkst, dass deine Periode nicht eingesetzt hat?

Der Fall scheint in diesem Moment klar zu sein: keine Periode bedeutet schwanger.
Vielleicht wartest du noch einige Tage, hoffend, dass die Blutung trotzdem noch einsetzt. Oder du stürmst sofort los und machst einen Schwangerschaftstest. Er fällt aber negativ aus.

Keine Periode, aber nicht schwanger. Was ist da nur los in deinem Körper?

In diesem Beitrag erfährst du

  1. Was eine Amenorrhoe ist
  2. Wie eine hormonelle Dysbalance diese möglicherweise verursacht
  3. Welche Krankheiten mögliche Ursachen sein können
  4. Warum dein Lebensstil die Hauptursache für Amenorrhoe ist
  5. Wie du deinen Körper bei einer Amenorrhoe unterstützen kannst, um wieder einen regelmässigen Eisprung zu bekommen

1) Was ist eine Amenorrhoe?

Es gibt mehrere Arten einer ausbleibenden Periode.
Wenn du über 16 Jahre alt bist und noch nie deine Tage hattest, ist der Fachausdruck primäre Amenorrhoe. Meist tritt diese wegen angeborenen körperlichen Ursachen auf wie Fehlentwicklung der Genitalorgane oder Autoimmunerkrankungen.

Wenn du bereits deine Periode hattest, sie jedoch mehr als drei Monate ausbleibt, handelt es sich um eine sekundäre Amenorrhoe. Diese Variante beruht meist auf äusseren Einflüssen wie Stress oder Medikamenteneinnahme.

Hattest du mehr als 6 Monate keine Periode, wird von einer hypothalamischen Amenorrhoe gesprochen.

Eine ausbleibende Periode ist ein Symptom deines Körpers, dass etwas nicht stimmt. Dieser Beitrag dient dir als Überblick für mögliche Ursachen.

Die Tipps in Kapitel 4 sind eine generelle Stütze für einen gesunden Lebensstil. Hast du aber das Gefühl, dass eine Krankheit, wie in Kapitel 3 beschrieben, hinter deiner Amenorrhoe steckt, dann besprich dies unbedingt mit deinem Arzt.

Dein Zyklus besteht aus einem ausgeklügelten und fragilen Hormonablauf.
In der Follikelphase wird Östrogen gebildet, dadurch reift ein Ei bis zum Eisprung heran, der Eisprung ist der Übergang zur Lutealphase, das Ei produziert Progesteron.
Wird das Ei nicht befruchtet, senkt sich der Progesteronspiegel wieder und die Regelblutung setzt das Ende respektive den Anfang eines neuen Zyklus.

Wenn du diesen Kreislauf anschaust, merkst du, dass nicht das fehlende Blut das Problem ist. Der Ursprung liegt in einem fehlenden Eisprung.

Kein Ei bedeutet keine Veränderung des Progesteronspiegels. Dadurch hat dein Körper schlicht die Information nicht erhalten, die Plazenta in der Gebärmutter zur Einnistung aufzubauen. Deshalb muss diese auch nicht abgestossen werden. Somit hast du keine Periode.



Sei dir immer bewusst, dass dein Körper für dich nur das Beste will.
Eine Schwangerschaft ist ein Kraftakt. Wenn dein Körper das Gefühl hat, es sind Krisenzeiten und das Austragen eines Kindes würde dir selbst zu viel Energie rauben und dir deshalb schaden, entscheidet der Körper, dass du nicht schwanger werden sollst. Deshalb lässt er den Eisprung aus und du hast in diesem Zyklus keine Periode.

In den folgenden Abschnitten erfährst du die möglichen Ursachen für das Ausbleiben deiner Periode.

2) Hormonelle Veränderung und Dysbalance

Wie in der Einleitung beschrieben kann es durchaus sein, dass deine Periode ausbleibt, weil du schwanger bist. In der Schwangerschaft durchflutet dich ein anderer Hormoncocktail und andere Prozesse laufen in dir ab als im normalen Zyklus.
Zwischen 40 und 50 beginnen bei den meisten Frauen die Wechseljahre. Auch hier verändert sich auf natürliche Weise dein Hormonhaushalt durch den langsam ausbleibenden Zyklus.

Viele Frauen erleben beim Absetzen der Pille unregelmässige Zyklen mit ausbleibenden Perioden. Dies liegt daran, dass der Körper wieder selbst Hormone produzieren muss und die ‚richtige‘ Dosierung sich dabei erst einpendeln muss.
Auch die Einnahme oder das Absetzen von bestimmten Medikamenten wie Hormonpräparaten, Krebsmedikamenten, Psychopharmaka, Kortison und Blutdrucksenkern können zu einer hormonellen Dysbalance führen, die sich in einer ausbleibenden Periode zeigt.

3) Allergien und Krankheiten

Das Ausbleiben deiner Periode kann auch auf andere Krankheiten hindeuten. Zwei Beispiele hierzu sind:

Deine Schilddrüse spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Sexualhormonen. Sowohl bei einer Über- als auch Unterfunktion kann es deshalb zu einer ausbleibenden Periode kommen.

Beim Polyzystischen Ovarialsyndrom, kurz PCO-Syndrom, ist die Hormonbildung unter anderem in den Eierstöcken gestört. Dies führt nicht nur zum Ausbleiben der Periode, sondern auch häufig zu Übergewicht, Insulinresistenz wie auch zu einem Überschuss an männlichen Hormonen.

4) Dein Lebensstil als mögliche Hauptursache

In den meisten Fällen liegt die Ursache für das Ausbleiben deiner Periode in deinem Lebensstil.

Besonders junge Frauen jagen oft einem illusorischen Körperideal nach: Dafür treiben sie exzessiv Sport und hungern sich in eine Mangelversorgung hinein.

Der Körper benötigt einen gewissen Fettanteil. Fehlt ihm diese Energiereserve, wird er keinen Eisprung zulassen, denn der ausgehungerte weibliche Körper könnte den Embryo nicht mit genügend Nährstoffen für eine gesunde Entwicklung versorgen.

Unterernährung ist ebenfalls eine Art Stress für den Körper selbst. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass du zu wenig isst. Es kann sein, dass dir wichtige Mikronährstoffe fehlen. Auch möglich ist, dass du dich einseitig ernährst und deshalb bei einem Makronährstoff Defizite aufweist.
Auch wenn du eigentlich genügend Kalorien zu dir nimmst, um deinen täglichen Nährstoffbedarf zu decken, kann es sein, dass dir beispielsweise wegen deiner Low-Carb-Diät die Kohlenhydrate fehlen.
Für deinen Körper bedeutet dies trotz genug hoher Kalorienanzahl ‚Hungersnot’.

Stress und Schlafmangel sind in der heutigen Gesellschaft fast zu Statussymbolen für beruflichen Erfolg geworden.
Während falsche Ernährung und zu viel Sport auf körperlicher Ebene Stress erzeugen, kann auch auf mentaler Ebene Stress dazu führen, dass deine Periode ausbleibt.

Vielleicht denkst du jetzt, dass du gar keine Kinder bekommen willst und deshalb sogar froh bist, dass du diese unnütze Periode los bist. Doch so einfach ist es leider nicht.
Eine über lange Zeit ausbleibende Periode (Schwangerschaft ausgenommen) ist nicht folgenlos.

Langfristig bedeutet eine ausbleibende Periode das Sinken des Östrogenspiegels. Das Hormon Östrogen ist in deinem Körper für mehr verantwortlich als bloss für das Reifen einer Eizelle. Es spielt unter anderem auch beim Erhalt der Knochenmasse eine wichtige Rolle.
Bei Frauen nach den Wechseljahren und mit tiefem Östrogenspiegel ist deshalb Osteoporose, also Knochenschwund, weit verbreitet.
Knochenschwund ist bei jungen Athletinnen immer häufiger zu beobachten. Ihr tiefer Östrogenspiegel lässt die Knochenmasse schrumpfen – teils bevor der Knochenaufbau überhaupt richtig abgeschlossen ist.

Eine regelmässige Periode ist ein Zeichen für deine Gesundheit. Freue dich deshalb darüber!



5) Wie kannst du deinen Körper bei einer Amenorrhoe unterstützen, um wieder einen regelmässigen Eisprung zu bekommen?

  • Nimm das Symptom einer fehlenden Periode ernst.
  • Gehe auf Ursachensuche, wo bei dir persönlich der Grund für das Ausbleiben liegen kann.
  • Lerne, auf die Bedürfnisse deines Körpers zu hören und erfülle sie. Dies beginnt schon im Kleinen: Trinke, wenn du Durst hast, iss, wenn du Hunger hast. So simpel dies auch klingen mag, es ist essentiell. Wenn du bei Durstgefühl nicht trinkst, meint dein Nervensystem, es herrsche eine Dürreperiode vor und bleibt im gestressten Überlebensmodus. Diese simple Übung ist auch ein grossartiger Einstieg, dass du wieder auf deinen Körper hören lernst. Denke daran: dein Körper will immer das Beste für dich.
  • Bewegung und Sport sind unabdingbar für deine Gesundheit. Doch genauso brauchst du Pausen und Regenerationszeit, sonst brennst du aus. Plane bewusst Trainingspausen in deinem Kalender ein.
  • Gönne dir und deinem Körper eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Achte dich auf Abwechslung auf dem Speiseplan und bereite dein Essen frisch zu. So platt dieser Satz klingt, er steckt voller Wahrheit: Du bist, was du isst.
  • Fahre dein Stresslevel durch Meditation oder Yoga herunter. Beweise deinem Körper, dass keine Krisenzeit vorherrscht und erlaube ihm, sich zwischendurch zu entspannen.
  • Zusätzlich kannst du deinen Körper mit Heilkräutern unterstützen. Rosmarin, Himbeerblätter, Holunderblüten, Salbei und Beifuss sind die Basis klassischer Zyklustees. Besonders effektiv ist Mönchspfeffer. Mit diesen Kräutern unterstützt du deinen Körper bei der Regulierung des Hormonhaushaltes.

 

Über die Autorin:
Corinne Tolotto ist zertifizierter Ordnungscoach bringt ihren Kundinnen durch Lagom mehr Struktur, Leichtigkeit und Freude in ihr Leben. Auf ihrem Blog schreibt sie über Aufräumen, Nachhaltigkeit und Produktivität.

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