Zyklusphasen, männlicher und weiblicher Zyklus

Hormonlandschaften

Von Susan Reznik (Text) & Silja Elsener (Illustration)

Unser Körper ist ein äusserst raffiniert ausgeklügeltes und komplexes System. Was während unseres monatlichen Zyklus in unserem Körper passiert, veranschaulicht nochmals ganz gut, wie faszinierend dieser Mechanismus ist.

Die zyklischen Phasen rund um die Menstruation werden vor allem durch die beiden Hormone Östrogen und Progesteron bestimmt. Auf der untenstehenden Grafik gleicht es beinahe einer Achterbahn. Wenn es visuell schon so wild drunter und drüber geht, ist es also kein Wunder, dass unser Zyklus unseren Alltag wesentlich mitbestimmt. Je nach Zyklusphase und Hormonspiegel werden unser Energielevel, Stimmung, Wohlbefinden und unsere Emotionen geprägt.

Hormonlandschaften

Männlicher Zyklus

Auch Männer haben einen Zyklus. Allerdings keinen monatlichen, sondern einen täglichen. Auch dieser hat Auswirkungen auf die psychische und physische Verfassung, jedoch macht sich dies normalerweise viel weniger bemerkbar. Dieser Zyklus ist auf die Zu- und Abnahme des Testosterongehalts im Verlauf von 24 Stunden zurückzuführen. Der Testosteronspiegel ist am Morgen am höchsten, was sich auch durch die “Morgenerektion” nach dem Schlaf bemerkbar macht. Im Verlaufe des Tages nimmt der Testosterongehalt langsam wieder ab.

 

Weiblicher Zyklus

Während der weibliche Menstruationszyklus an eine Berglandschaft im Appenzell erinnert, gleicht die männliche Hormonlandschaft doch eher den Niederlanden. Deshalb ist es absolut normal und sollte mit keiner Scham behaftet sein, dass unsere Energiespeicher, die Stimmungen und Gefühlslagen innerhalb des Zyklus sehr wechselhaft sein können und wir sie auch ernst nehmen dürfen und sollen. Leider räumt uns unsere moderne Gesellschaft in unserem Alltag aber bisher wenig Platz für zyklisches Leben ein. Wir können uns kaum nach unseren körperlichen und mentalen Bedürfnissen aufgrund unseres Menstruationszyklus richten. Somit sind die meisten von uns zyklische Wesen, die nach einem linearen System funktionieren sollen, das aber nicht ihrer Natur entspricht.

 

Zyklisch leben

Wie können wir also wieder mehr Zyklus in diese Linearität reinbringen? Es ist nicht einfach, sich diese Freiräume für unsere Bedürfnisse in einer hektischen, auf Leistung ausgerichteten Welt zu schaffen. Je mehr wir jedoch auf unseren Körper hören und unsere Zyklusphasen besser kennenlernen, desto besser können wir einschätzen, was uns gerade wirklich gut tut und was unser Körper und Geist gerade brauchen. Je besser du während deines gesamten Zyklus zu dir schaust, desto weniger wirst du am Ende auch von PMS-Symptomen geplagt werden. Probier’s mal aus!

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